#3: Warten auf... Immanuel
Video zum Nachschauen:
Anmerkung: Video wurde separat zur Veranstaltung aufgenommen.
Andacht (von Verena) zum Nachlesen für dich:
Wir haben schon von Zacharias und Elisabeth und ihren Sohn Johannes (d. Täufer) gehört #1 Warten auf… ein Kind;
sowie letzte Woche von Herodes und de Sterndeutern #2 Warten auf… den König der Juden.
Und heute? Worauf wartest du?
1. Von der SIPPE:
Das Matthäus-Evangelium beginnt mit einer „unspektakulären“ (für uns langweiligen?) Aufzählung von Namen. Eigentlich dreimal 14 Generationen.
Unspektakulär? Für das ursprüngliche Publikum – den Juden – war die Herkunft und Abstammung sehr wichtig. Der Vater bestimmte deinen Namen, vielleicht auch deinen Lebensweg, mit Sicherheit deine zukünftige Frau. Eine patriarchal geprägte Gesellschaft. Darum fängt Matthäus damit an.
Der erste Teil (14 Generationen) wird von Abraham eingeleitet. Es folgen 14 Generationen ab David und im letzten angeführten Teil die dritte Gruppe mit 14 Generationen ab Jojachin. Jede diese Personen läutet jeweils quasi eine neue Ära ein. Als letzter vor einem Übergang zu einer offensichtlich neuen Ära wird Josef, gezeugt von einem Jakob, genannt. Spannenderweise wird hier (Mt 1,16) noch genauer ergänzt, dass Josef der Mann von Maria war. Diese wiederum „wurde die Mutter von Jesus, der Christus genannt wird.“
Heute wird es um eben diese Maria und diesen Josef gehen. Unspektakuläre Leute… denn eigentlich gibt es keine biblischen Vorgeschichten von den beiden; sie sind offenbar weder negativ noch positiv aufgefallen. Sie tauchen einfach auf. Wie vom Himmel gefallen.
… Bis etwas Spektakuläres passierte: und Jesus gezeugt wurde…
„Na Mara´n´Josef! In Gottn Nom, steh uns bei!“ (ihr kennt sicherlich diesen Ausspruch, der uns an Maria und Josef und ja - Immanuel / Gott steh uns bei - erinnert!)
Zuerst zu Josef:
[Lesen: Matthäus 1, 18-19; Gute Nachricht]
Jesus – Gottessohn und Davidssohn
18 Mit der Zeugung von Jesus Christus verhielt es sich so: Seine Mutter Maria war mit Josef schon rechtsgültig verheiratet, aber sie hatten die Ehe noch nicht vollzogen. Da stellte sich heraus, dass Maria ein Kind erwartete – durch die Wirkung des Heiligen Geistes. 19 Josef, ihr Mann, war großmütig und wollte sie nicht vor Gericht bringen. Deshalb hatte er vor, sich stillschweigend von ihr zu trennen.
Josef war großmütig – lesen wir; aber was hier passierte war ein absolutes No-Go und auch ihm zu viel. Was für eine Schuld! Er will sich am liebsten stillschweigend von Maria trennen. Ohne Aufsehen, ohne Schande auf sie oder über ihre Familie zu bringen. Eine furchtbare Sache für alle Beteiligten, die ganze Sippe. Wie sich aus der Affäre ziehen?
Aber das war nur eine Seite der Medaille/Geschichte…
Szenenwechsel zur „Beschuldigten“ (?), zu Josefs Verlobten, zu Maria:
[Lesen: Lukas 1, 26-38; Gute Nachricht]
Die Geburt des Retters Jesus wird angekündigt
26 Als Elisabet im sechsten Monat war, sandte Gott den Engel Gabriel nach Nazaret in Galiläa 27 zu einem jungen Mädchen mit Namen Maria. Sie war noch unberührt und war verlobt mit einem Mann namens Josef, einem Nachkommen Davids. 28 Der Engel kam zu ihr und sagte: »Sei gegrüßt, Maria, der Herr ist mit dir; er hat dich zu Großem ausersehen!« 29 Maria erschrak über diesen Gruß und überlegte, was er bedeuten sollte. 30 Da sagte der Engel zu ihr: »Hab keine Angst, du hast Gnade bei Gott gefunden! 31 Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Dem sollst du den Namen Jesus geben. 32 Er wird groß sein und wird ›Sohn des Höchsten‹ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihn auf den Thron seines Ahnherrn David erheben, 33 und er wird für immer über die Nachkommen Jakobs regieren. Seine Herrschaft wird nie zu Ende gehen.« 34 Maria fragte den Engel: »Wie soll das zugehen? Ich bin doch mit keinem Mann zusammen!« 35 Er antwortete: »Gottes Geist wird über dich kommen, seine Kraft wird das Wunder vollbringen. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig und Sohn Gottes genannt werden. 36 Auch Elisabet, deine Verwandte, bekommt einen Sohn – trotz ihres Alters. Sie ist bereits im sechsten Monat, und es hieß doch von ihr, sie könne keine Kinder bekommen. 37 Für Gott ist nichts unmöglich.« 38 Da sagte Maria: »Ich gehöre dem Herrn, ich bin bereit. Es soll an mir geschehen, was du gesagt hast.« Darauf verließ sie der Engel.
Maria war also unberührt, die Ehe war noch nicht vollzogen worden. Das bestätigt sie selbst. Wir kennen die Details der Erzählung wohl alle sehr gut. Daher will ich nicht zu sehr in die Tiefe gehen, sondern nur ein paar Aspekte herauspicken, die die Dynamik zwischen diesem jungen Paar, das noch nicht mal verheiratet war, aufzeigen soll:
Maria sollte sich als zukünftige Ehefrau allein ihrem Mann, Josef, unterwerfen; so steht es geschrieben und so war es auch Brauch.
Aber dann kam der Engel und verkündigte, dass Gott ein großes Wunder an ihr tun wird. Ihr Kind wird „Sohn des Höchsten“ genannt werden, aber auch in die menschliche Ahnenreihe (SIPPE) eingeordnet werden. Sie – als Frau wohlgemerkt – soll ihm den Namen „Jesus“ geben.
Was macht Maria? Zuerst ist sie zögerlich, vielleicht überfordert, weil sie nicht versteht, wie das passieren soll. Mit der Erklärung des Engels jedoch und Elisabets Beispiel (wir hörten davon bei #1), ist für sie klar:
„Ich gehöre dem Herrn, ich bin bereit. Es soll an mir geschehen,
was du gesagt hast.“ (v.38)
Maria macht sich aber bald darauf zu Elisabet auf; vielleicht muss sie auch Abstand gewinnen, nachdenken und das Geschehen verarbeiten.
Jetzt wird es aber stressig für den Engel?! Aber ob es der gleiche ist, ist auch nicht gesagt. Es tut auch nichts zur Sache.
Szenenwechel: Lichterspots wieder auf Josef, der ist noch unschlüssig und überlegt, wie er Maria „unspektakulär“ verlassen soll.
[Lesen: Matthäus 1, 20-25; Gute Nachricht]
20 Während er noch hin und her überlegte, erschien ihm im Traum der Engel des Herrn und sagte zu ihm: »Josef, du Nachkomme Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen! Denn das Kind, das sie erwartet, kommt vom Geist Gottes. 21 Sie wird einen Sohn zur Welt bringen; den sollst du Jesus nennen. Denn er wird sein Volk von aller Schuld befreien.« 22 Dies alles geschah, damit in Erfüllung ging, was der Herr durch den Propheten angekündigt hatte: 23 »Die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den werden sie Immanuël nennen.« Der Name bedeutet: »Gott steht uns bei«. 24 Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25 Er hatte aber keinen ehelichen Verkehr mit ihr, bis sie ihren Sohn geboren hatte. Und er gab ihm den Namen Jesus.
Der Engel ermutigt also Josef zu dem Kind, das in Maria heranwächst, zu stehen und es in seine SIPPE gleichsam „hineinzuadoptieren“.
Er verrät ihm auch, dass er das Baby „Jesus“ nennen soll.
Noch nie waren sich werdende Eltern wohl so schnell einig, wie das Kind heißen sollte! Auch das ist meines Erachtens ein Zeichen, dass Gott dahintersteht; dass Gott ihnen beisteht; dass Gott mit ihnen ist.
„Mara´n´Josef! In Gottn Nom, steh uns bei!“
V23. IMMANUEL! Die Welt wird ihn Immanuel nennen, das heißt „Gott steht uns bei“. Somit erfüllt sich auch was im AT bei Jesaja 7,14 angekündigt hat.
2. Von der SIPPE in die KRIPPE:
Und schon bald wurde dieser Jesus geboren, der eine neue Ära einleiten sollte.
Ein „spektakulärer“ Nebeneffekt:
Gott verwendet Josefs Treue dreimal, um seine Vorankündigungen aus dem AT (Prophezeiungen) zu erfüllen/ umsetzen zu können.
- Mt 1,23: Jungfrauengeburt in Jesaja 7,14;
- Mt 2,13-14: Flucht nach Ägypten in Hosea 11,1;
- Mt 2,23: Bezeichnung des Retters als „Nazoräer“, allerdings in keiner biblische Vergleichsstelle zu finden.
Und jedesmal tritt in dem Zusammenhang der „Engel des Herrn“ in Erscheinung. Dieser bringt Dynamik in Josefs Verhalten:
Beim ersten Mal will Josef ja Maria verlassen und gehen; der Engel bestärkt ihm zu bleiben; Josef gehorcht.
Beim zweiten Mal – nachdem die Sterndeuter gegangen waren und der Betlehemitische Kindermord des Herodes in der Luft hängt – bestärkt ihn der Engel zu gehen. Und mitten in der Nacht packt Josef ihre Siebensachen und flieht mit Maria und Jesus nach Ägypten, wo sie die nächsten Jahre in Sicherheit sind.
Später, als Herodes gerade gestorben und die Luft wieder „rein“ war, spricht der Engel des Herrn erneut zu Josef (Mt 2,20+22). Und wieder ist er gehorsam und zieht mit seiner Familie zurück nach Israel, bzw. nach einer kleinen Unsicherheit seinerseits nach Narareth in Galiläa, wo Jesus schlussendlich aufwachsen sollte.
3. Von der KRIPPE auf die LIPPE:
Wir alle wissen, dieses Kind Jesus bleibt nicht das „kleine, liebe Kind in der Krippe“. „Immanuel / Gott ist mit uns“ – wird groß, er wächst heran.
Im Philipperbrief 2,10-11 lesen wir welche Kraft in diesem Namen Jesu liegt:
„Vor Jesus müssen alle auf die Knie fallen –
Alle, die im Himmel sind,
auf der Erde und unter der Erde:
alle müssen feierlich bekennen:
‚Jesus Christus ist der Herr!‘
Und so wird Gott, der Vater, geehrt.“
Maria hat das früh erkannt. Sie singt bereits vor Jesu Geburt im Magnifikat (Lukas 1, 46-47):
„Mein Herz preist den Herrn,
alles in mir jubelt vor Freude
über Gott, meinen Retter.“
Und sie preist Gott weiter – für das wie er eingreift und „mit ihr ist“.
Wie geht es dir damit, Gott, der mit dir ist und Gott, der zu dir steht und bei dir ist in seinem Leben zu preisen, zu bekennen?
Von ihm zu reden, durch dein Leben (als lebendiges Evangelium, als offenes Buch), ihn zu verkündigen, "wenn nötig" mit Worten?
Von der Sippe - in die Krippe - auf die Lippe! In diesem Sinne wünsche ich dir noch eine gesegnete dritte Adventszeit und viel Segen in deinem Leben!
Zum Abschluss möchte ich euch noch zwei Lieder mitgeben, die noch mehr und tiefer aufzeigen, wie sich Maria und Josef zur Verfügung gestellt haben:
Über Maria: „Mary, did you know?”
Und das „Bekenntnis“ des Josef:
Segen für dich!
In diesem Sinne möge dich dieser Segen wieder durch die 3. Adventwoche begleiten:
„Der Gott der Hoffnung aber erfülle dich mit
aller FREUDE und FRIEDEN im Glauben,
dass du immer reicher wirst an Hoffnung
durch die Kraft des Heiligen Geistes.“
(Römer 15,13)
Neugierig geworden, wie es weitergeht?
Gesegnete Adventszeit!
Impuls #3 verfasst von Verena Schnitzhofer